Da die Grabfelder mit Erdreihengräbern belegt wurden, sind an der Mauer der Abteilung A und B und beidseitig der Zwischenmauer A und C (die damals noch durchgängig war) Wandstellen und teilweise Grüfte entstanden. Ebenso auch in der Abteilung D. Das waren Familienstellen die meist über größere Zeiträume verpachtet waren. Um auch weiteren Bürgern repräsentative Stellen anzubieten vergab man in der Abteilung D größer flächige Lösestellen, die in Familienbesitz bleiben konnten. An den Längswegen zum Seidelbasttor und an den Mauern waren die Grabstellen um 90° zum Längsweg eingedreht und mit größerer Fläche als Lösestelle vergeben. Später erhielten viele dieser Flächen eine Umpflanzungshecke, meist aus Lebensbaum.
Durch die vielen Bäume und Hecken erhielt der Friedhof ein parkartiges Aussehen. Die Grundstruktur ist auch heute noch straf gegliedert. Mit einer Hauptallee, zwei breiten Querwegen, die nochmals von einen breiten Weg, parallel zum Hauptweg gekreuzt werden. Wie im Lageplan zu ersehen ist, entstehen daraus 9 Felder unterschiedlicher Größe. Ein zehntes gibt es am Glockenturm.
Konkrete Aufzeichnungen aus der Gründungszeit sind leider nicht vorhanden, so dass nur noch Betrachtungen aus dem heutigen Zustand möglich sind.
Die Grabfelder (für historische Beschreibung wird die alte Bezeichnung verwendet) wurden als Reihengräber angelegt. Beginnend mit der Abteilung A Reihe 1 und von der heutigen Hauptallee aus die Abteilung B. Diese Fläche war an der Südseite mit einer Mauer eingefriedet. Ebenso wie die südlich daneben liegende Abteilung C. Auf dieser Fläche an der Grenze zur Schulfläche (heute Pfarrgarten) entstand der Glockenturm.
Die Hauptallee ist sicher schon damals als breiter Fahrweg angelegt worden. Etwa in der Mitte entstand auf der Ostseite des Weges eine kleine Kapelle. Von dort aus ging ein breiterer Weg zum Glockenturm, der die Abteilung A und B begrenzte. Anderseits des Weges schloss sich die Abteilung D an, die ebenfalls an ihrer SW- und NW - lichen Seite mit einer Ziegelmauer begrenzt wurde. In die NO – Richtung von der Kapelle weg, führte ein Weg zur Seidelbaststraße. So stand die Kapelle in einem Wegkreuz. Der Hauptweg erhielt eine Lindenbepflanzung. Diese ist heute noch vorhanden und wird erhalten. Der Weg zur Seidelbaststraße war ebenfalls als Allee (Zierkirsche?) ausgeprägt, ist aber nicht erhalten geblieben. Nach einer alten Zeichnung existierten weitere Baumreihen an der Seidelbaststraße, an der südlichen und nordwestlichen Grenze.
Einzelbäume gab es in der Abteilung C. Direkt neben dem Glockenturm eine Eiche, die Schätzungen nach, bei Friedhofsgründung gepflanzt wurde, aber auch älter sein kann. In der Mitte des Gräberfeldes C stand eine Birke, die leider schon gefällt werden musste.
Barockes Tor Neue Straße
Das barocke schmiedeeiserne Tor war einst Mittelteil einer dreiflügeligen Toranlage in der Einfriedung der alten Reformierten Kirche im Zentrum von Dresden. Mit der Erneuerung der Friedhofsmauer ist die dreigeteilte Anlage wieder entstanden. Die Mauer und die Seitenflügel wurden neu erstellt.
Ein Seitenflügel dient den Besuchern als Zugang wärend der Öffnungszeiten, der historische Mittelteil wird bei Bedarf vom Friedhofspersonal geöffnen.
Friedhofskapelle
Als die kleine Kapelle in den 1920-er Jahren nicht mehr ausreichte, plante Architekt Rudolf Kolbe den Bau einer größeren Kapelle im Stil der neuen Sachlichkeit, welche 1928 in Betrieb genommen wurde. Die Bänke und Türen spiegeln die Handschrift des Architekten.
Das Auferstehungsbild in der Altarnische wurde vom Gemeindeglied und Kunstmaler Walter Rehn als Auftragswerk für die Kapelle geschaffen.
Der Altar und das Sprechpult mit einem Furnier aus naturgeschwärzter Mooreiche wurden von der ehemaligen Kleinzschachwitzer Tischlerei Großer gefertigt.
Aufgrund von Renovierungen in der Stephanuskirche in den 70-ziger Jahren kamen die Kristalllüster in die Feierhalle. Die originalen Wandleuchten sind damals entfernt worden. Inzwischen wurden die Kristalllüster durch besser zum Stil des Gebäudes passende Leuchten ersetzt.
1983 schuf ein Kunstschmied den Leuchter „Durchkreuztes Leid“ der außerhalb der Osterzeit in der Feierhalle steht.